Visa Schock und Einreiseverbot

Ich bin am 13. Dezember 2019, also sechs Monate vor der geplanten Reise mit einem guten Gefühl zur US-Botschaft nach Bern gefahren. Alles ist vorbereitet gewesen; finanzieller Nachweis, das Flugticket, ein geplantes Resümee, die Krankenversicherung und auch Sponsorenzusagen von Privatleuten.

Die Sicherheitsprozedur ist wesentlich härter gewesen wie am Flughafen, und dennoch mir das Gefühl vermittelnd, dass alles klappen würde. Nur, dann hat man die Annahme meines Passes verwehrt. Zuerst sollte noch mein Dossier überprüft werden, bevor sie mir über den Einreichungszeitpunkt meines Passes Bescheid geben.

Im Interview habe ich angegeben, einen Reiseveranstalter für Russland zu führen, was zu Stirnrunzeln geführt hat. Dennoch habe ich an ein gutes Gelingen geglaubt. Ich habe ja so ein schönes Lied vorbereitet.
Amerika

Auf der Rückfahrt im Zug die definitive Absage, ohne Begründung und ohne Einsprache-Möglichkeit. Ich könne es nochmals versuchen. Doch immer müsste ich nun dafür eine Visaverweigerung angeben. Die Motivation für die USA liegt am Boden, und mittlerweile sehe ich Europa als Ziel meiner fünfmonatigen Reise. Lediglich ein Flug nach Amerika zu buchen liesse vielleicht eine Option offen. Finanziell alleine machbar wären fünf Monate in den USA aber nicht, sofern ich keine Einnahmen mit meinen Liedern erzielen kann.

Zwei Wochen später habe ich das ESTA beantragt, dieses wird gebraucht, um die Reise anzutreten. Grundsätzlich sind die USA für Schweizer visafrei. Nur, da bin ich verpflichtet gewesen das abgelehnte Visa anzugeben, demnach absehbar: wieder eine Absage. «Man könne die Visa-Absage oder eine Befürwortung für einen längeren Aufenthalt in den USA ja begründen,» so ein Argument. Doch ich habe keine Lust mehr irgend etwas zu entrichten, ob in Form von weiteren Erklärungen oder sonst wie. Dazu gibt es auch ein Lied;
America

Werben in sozialen Medien

Ja, ich habe begonnen mit sozialen Medien, meine Reise nach Hamburg damit getestet. Jedoch hat mich der Mut bald wieder verlassen.
Kaum jemand liest etwas davon, und es braucht Geduld und recht Arbeit hier Kontakte aufzubauen. «Facebook, Instagram, Snapchat, ran an den Speck.» Genügend Themen gehe ich nach; immer wieder neue Lieder, Ausflüge, Begegnungen, Beiträge.
Also glaube ich kaum, dass es etwas bringt, während eines kürzeren Aufenthaltes in den USA via soziale Medien auf einen grünen Zweig zu gelangen. Ausser jemand ist darauf schon vorher sehr bekannt.

Die Motivation für die Reise nach Hamburg ist echt da gewesen, doch ohne vorher mit sozialen Medien begonnen zu haben fehlt hier der feste Boden.
Natürlich bräuchte die Webseite ein soziales Netzwerk. Zumindest bin ich als Liedermacher aktiv, wo ich oft mit Menschen spreche, und die dürfen gerne auf dieser Webseite posten.
«Ist doch schonmal was.»

Mir fehlt ferner die Zeit für Facebook & Co., sich richtig dafür zu engagieren wäre schon Thema eines Vollzeitjobs.

Unser gesamtes «amerika.reisen» ist ein Projekt von dutzenden, «unsichtbaren» Helfern. Mir obliegt da insgesamt mehr zu tun.

Ich freue mich immer auf Begeisterte, die uns etwas über Amerika zusenden: sei es via sozialer Medien Spontanes, neue Ideen, Spannendes, Anregungen, Erfahrungen, oder sei es auch etwas ohne diese über Amerika.

Mein Fazit bleibt jedenfalls stehen:
Damit genug Menschen wirklich etwas auf den sozialen Medien beachten und lesen, braucht es Geduld und ordentlich Arbeit, um Kontakte dafür aufzubauen.

«Bis bald!» Gerne erhalte ich einen Geheimtipp von USA-Begeisterten.

Wie sieht es mit dem Kaffee in Amerika aus?

In vielen Dörfern und Städtchen Amerikas sorgt als beliebter Treffpunkt was oder wer für willkommene Abwechslung?
Der Coffeeshop! Oft als Ladengeschäft mit ein paar Plätzen für den Kaffeegenuss und Gespräche über das Leben. Kaffee gibt es oft, und soviel man möchte. Die Kaffeebohne ist kostengünstig, das Wasser noch billiger.

Ich bin auf einer Gedanken- und Umsetzungsreise über Fairtrade und schreibe immer wieder kurze Beiträge. In Hamburg suche ich den Kontakt zu Kaffeeröstern. Der Kaffee versteht sich nach dem Öl als zweitwichtigstes Welthandelsgut und wird in 70 Ländern aufgebaut. Wie könnten Beziehungen zwischen dessen Erzeugern und Verbrauchern gestaltet werden?

Eine Idee machen ja die Kaffeereisen nach Kolumbien oder Äthiopien aus inklusive dort auf einer Kaffeeplantage zu leben.
Doch auch die Cafés selbst dürften wieder stärker besucht werden – ohne aber massenhaft Kaffee- um Kaffeetasse zu schlürfen sondern, um in Schlückchen weniger zu geniessen.
Mehr und mehr Besucher verzichten hingegen in reichen Ländern auf Torte als Beilage zum Bohnenreichen Genuss oder gar ganz auf einen Besuch. Denn in etlichen reichen Ländern reicht das Geld für viele Menschen schlichtweg nicht für jenen täglichen, kleinen Luxus aus. Selbst bin ich da nicht ausgenommen, leider. Doch zumindest mein Wille ist da mindestens einmal wöchentlich etwas Zeit bei einem duftenden Tässchen im Café zu verbringen.

«Der Coffeeshop eher ein Quartiertreff, so Amerikas Realität.» So habe ich das erlebt. Schauen wir doch dafür den Kaffee und die Beziehungen um ihn herum zu verbessern.
Ziel sollte sein den Gewinn aus dieser eigentümlich kostbaren Bohne grösstenteils an die Kaffeebauern fliessen zu lassen statt zu den Konzernen.

Meine thematischen Webseiten dazu:
Kaffeereisen
Cafereisen
Fairtrade

Sowie einige Kaffeeländer;
Äthiopien
Brasilien
Elfenbeinküste
Jemen
Kolumbien

Hamburg – ein herausfordernder Start der Reise

Fieberhaft gespannt war ich lange auf die Reise nach Hamburg, sollte diese doch den Start zu meiner Amerika Tournee markieren.

Die lange Busreise mit Flixbus ist anstrengend, doch gleichzeitig eine weitere Erfahrung. Irgendwie wird die Nachtfahrt überstanden und auch ein wenig geschlafen.

Ich gönnte mir einen Kaffee, spazierte lange zum Hostel, bereitete mich für den Tag in Hamburg vor. Mit Kaffeeröstern gedachte ich dort zu sprechen – und natürlich auch mit Reedereien. Die Reise sollte gesponsert werden. Zudem plante ich mit der Gitarre zu spielen, Kontakte zu finden und meine Schlafmatte mitzunehmen.
Am Ende – alles einem Desaster ähnelnd. Gegen Abend noch Kopf- und Zahnschmerzen, doch schliesslich dennoch ein prima Schlaf.

Die Kaffeeröster mieden es mit mir ohne Termin zu reden. Das hätte ich schon im Vorfeld wissen müssen, denn bei meinen telefonischen Versuchen vorab, interessierte sich niemand wirklich dafür. Mein Irrtum war: «Gut, wenn ich dann persönlich hinkomme, so ergibt sich deren Interesse, weil ja mein Besuch für die Röster unabwendbar verursacht. – Pustekuchen!» Auf mich wirkte das arrogant; «wo ist die Herzliebe für Euren Kaffee? Anderseits verstehe ich auch, seid wohl kurz angebunden in Eurer Hektik.»
Dennoch, ohne Gespräch war in der Speicherstadt immerhin der Besuch in einer Rösterei schön.

In der Speicherstadt, im Gewürzmuseum schnüffelte ich ferner an der weiten Welt und genoss sogar noch mehr davon, nämlich eine nette Begegnung mit einer Karatemeisterin. Die Inhalte dazu sind auf der Webseite von «Gewürz Reisen» hinterlegt.
Seite zum Gewürzmuseum Hamburg

Keine einzige Reederei aus Hamburg nimmt Passagiere auf Containerschiffen mit, auch hier wurde ich abgewimmelt. Am Ende landete ich bei der Frachtschiff-Abteilung vom «Lufthansa City Center», dessen Angebote ich schon vorher kannte. Sie bieten auf alle Fälle Schiffspassagen an. Ein Tag kostet Euro 80.-, doch bin ich viel zu umtriebig, um mich tagelang mit mir alleine zu beschäftigen, was auf einem Frachtschiff der Fall wäre.

Meine Reise in die USA findet nun nicht statt. Ich habe gelernt, wie schwierig es ist Sponsoren zu finden. Es handelt sich dabei um lange Prozesse, bis von den zuständigen Behörden eine Idee wie meine akzeptiert würde. Ich hätte mir gewünscht einige persönliche Gespräche mit den Vermittlern zu führen.

Nach allen Niederlagen – auch bezüglich der Papiere in die USA – erlebte ich dennoch eine schöne Zeit im Gewürzmuseum, dabei die Vielfalt der Welt spürend. Hamburg kann sich durchaus als mit einem Flair «der grossen, weiten Welt» begnadigten Stadt verstehen.
Vielleicht verfolgte mich bisweilen an dem Tag in der Speicherstadt lediglich Pech, samt dem Malheur anderntags wegen der Bewilligung für meine USA-Reise; ich sollte mich davon nicht anstecken lassen.