Wenn es um die USA geht, steht oft ein Thema im Raum: Zölle. Die amerikanische Politik will, dass wieder mehr im eigenen Land produziert wird. Handelsdefizite werden dabei kritisch betrachtet, und durch gezielte Zölle sollen Importe unattraktiver gemacht werden. Tatsächlich finanzieren sich viele Staaten teilweise über Zölle – sie liegen meist im niedrigen, einstelligen Prozentbereich. Der größere fiskalische Gewinn kommt jedoch über die Besteuerung des Konsums, sobald die eingeführten Waren im Inland verkauft werden.
Unsere globale Wirtschaft ist eng verflochten – ein fairer Steuersatz ist deshalb schwer zu definieren. Viele Importgüter, gerade im Bereich von Investitionen oder Zukunftstechnologien, sind zollfrei geschickter. Warum? Weil damit Arbeitsplätze geschaffen und internationale Unternehmen angelockt werden.
Doch Zölle bedeuten immer auch eine gewisse Form der Abschottung. Der Tourismus ist ein Bereich, in dem Amerika profitiert: Wer als Tourist in die USA reist, bringt Geld ins Land – eine Form von „Export“, bei der Dienstleistungen an ausländische Gäste verkauft werden. Rein logisch müsste man, folgt man der Zoll-Idee, auch Auslandsreisen von Amerikanern mit Ausfuhrzöllen belegen. Doch das passiert natürlich nicht – noch nicht.
Internationaler Handel – ob mit Waren oder Dienstleistungen – trägt zur Völkerverständigung bei. Wichtig ist, dass er fair gestaltet wird. Die USA besitzen dabei eine dominante Rolle, nicht nur durch ihre wirtschaftliche Größe, sondern auch durch militärische Stärke. Andere Länder haben diese Macht nicht – Deutschland zum Beispiel ist stark vom Export abhängig. Wenn der Export wegfällt, bleibt nur der eigene Markt. Exportweltmeister zu sein heißt auch, für andere zu produzieren – und dabei abhängig zu werden.
Vielleicht braucht es tatsächlich hin und wieder einen heilsamen Schock: Politik, die dazu zwingt, sich wieder stärker um das eigene Land, um den Binnenmarkt, um regionale Wirtschaftskreisläufe zu kümmern. Außenpolitik sollte nicht nur eigene Interessen vertreten, sondern auch Frieden und Verständnis fördern – wie es der Tourismus in idealer Weise tut.

