Fieberhaft gespannt war ich lange auf die Reise nach Hamburg, sollte diese doch den Start zu meiner Amerika Tournee markieren.
Die lange Busreise mit Flixbus ist anstrengend, doch gleichzeitig eine weitere Erfahrung. Irgendwie wird die Nachtfahrt überstanden und auch ein wenig geschlafen.
Ich gönnte mir einen Kaffee, spazierte lange zum Hostel, bereitete mich für den Tag in Hamburg vor. Mit Kaffeeröstern gedachte ich dort zu sprechen – und natürlich auch mit Reedereien. Die Reise sollte gesponsert werden. Zudem plante ich mit der Gitarre zu spielen, Kontakte zu finden und meine Schlafmatte mitzunehmen.
Am Ende – alles einem Desaster ähnelnd. Gegen Abend noch Kopf- und Zahnschmerzen, doch schliesslich dennoch ein prima Schlaf.
Die Kaffeeröster mieden es mit mir ohne Termin zu reden. Das hätte ich schon im Vorfeld wissen müssen, denn bei meinen telefonischen Versuchen vorab, interessierte sich niemand wirklich dafür. Mein Irrtum war: «Gut, wenn ich dann persönlich hinkomme, so ergibt sich deren Interesse, weil ja mein Besuch für die Röster unabwendbar verursacht. – Pustekuchen!» Auf mich wirkte das arrogant; «wo ist die Herzliebe für Euren Kaffee? Anderseits verstehe ich auch, seid wohl kurz angebunden in Eurer Hektik.»
Dennoch, ohne Gespräch war in der Speicherstadt immerhin der Besuch in einer Rösterei schön.
In der Speicherstadt, im Gewürzmuseum schnüffelte ich ferner an der weiten Welt und genoss sogar noch mehr davon, nämlich eine nette Begegnung mit einer Karatemeisterin. Die Inhalte dazu sind auf der Webseite von «Gewürz Reisen» hinterlegt.
Seite zum Gewürzmuseum Hamburg
Keine einzige Reederei aus Hamburg nimmt Passagiere auf Containerschiffen mit, auch hier wurde ich abgewimmelt. Am Ende landete ich bei der Frachtschiff-Abteilung vom «Lufthansa City Center», dessen Angebote ich schon vorher kannte. Sie bieten auf alle Fälle Schiffspassagen an. Ein Tag kostet Euro 80.-, doch bin ich viel zu umtriebig, um mich tagelang mit mir alleine zu beschäftigen, was auf einem Frachtschiff der Fall wäre.
Meine Reise in die USA findet nun nicht statt. Ich habe gelernt, wie schwierig es ist Sponsoren zu finden. Es handelt sich dabei um lange Prozesse, bis von den zuständigen Behörden eine Idee wie meine akzeptiert würde. Ich hätte mir gewünscht einige persönliche Gespräche mit den Vermittlern zu führen.
Nach allen Niederlagen – auch bezüglich der Papiere in die USA – erlebte ich dennoch eine schöne Zeit im Gewürzmuseum, dabei die Vielfalt der Welt spürend. Hamburg kann sich durchaus als mit einem Flair «der grossen, weiten Welt» begnadigten Stadt verstehen.
Vielleicht verfolgte mich bisweilen an dem Tag in der Speicherstadt lediglich Pech, samt dem Malheur anderntags wegen der Bewilligung für meine USA-Reise; ich sollte mich davon nicht anstecken lassen.