Ursachen für den Sturm auf das Capitol

Capitol Washington, Sitz des Parlaments

Aufwändig bindet Christoffer Guldbrandsen den vorhergesagten Sturm auf das Capitol in seinen Dokumentarfilm ein. Er skizziert ein Porträt über Roger Stone, dem schillernden Berater von Donald Trump, indem er dessen Persönlichkeitssphäre bisweilen hautnah miterlebt.

Während drei Jahren besuchte und begleitete der Regisseur den “politischen Scharfmacher”: Roger Stone kämpft nach seiner Verhaftung für seine Freiheit und entwirft nach Trumps Wahlniederlage jene Wahllügenkampagne, welche schliesslich zum Sturm aufs Kapitol führt.

Der Film ist vor allem eine erschütternde Aufzeichnung zu Machtmissbrauch und Propaganda, aber auch eine selbstkritische Reflexion eines Regisseurs. Darin wird das absurde politische System der amerikanischen Politik gezeigt, das als Vorbild und wegweisende Demokratie gegenüber der übrigen Welt auftreten möchte.

Wer in die USA reist wird eine beachtliche Anzahl an Ungereimtheiten entdecken. Die meisten Amerikaner heissen zwar Reisegäste aus aller Welt willkommen, doch innerhalb der Vereinigten Staaten spalten die verschiedenen politischen Gesinnungen ihrer Bürger das Land.

Touristik erlaubt hierzu wenigstens partei- sowie länderübergreifende Gespräche und vielleicht sogar auch eine bessere Auswirkung auf und durch die Politik. 
Leider wurde der Trailer auf YouTube gelöscht, deshalb betteten wir hier einen anderen spannenden Dokumentarfilm dazu ein:

Route 66 und die Trump Fans

Amerika – Leben an der Route 66 in Arizona
Am Zürcher Filmfestival 2018 schaute ich mir den Film America von Claus Drexel an und konnte den Regisseur persönlichen sprechen.

Er führt uns nach Seligmann, einen Ort mit 500 Einwohnern der Wüste Arizonas. Der Ort ist an der «fernwehsüchtigen Route 66» vor den Toren des Grand Canyons gelegen. Viele siedelten sich mit dem Bau der Autobahn an und leben vom Tourismus.

Claus Drexler hat die Meinungen zur Präsidentenwahl 2016 eingefangen. Unzählige Menschen haben den versprochenen, neuen amerikanischen Traum von Donald Trump geträumt.

Die vielen authentischen Interviews und die herrlichen Landschaften wurden geschickt in den Film eingebaut. So kommt Reisesucht auf, auch wenn immer wieder die Autobahn und die Güterzüge ins Bild flimmern. Als letzte Sequenz sogar ein Güterzug mit Panzern «im Gepäck».

Die Frage, wie er denn verstehen kann, warum Donald Trump dort gewählt wurde, und weshalb er gleichermassen entschieden hätte, hat er sehr geschickt geantwortet. «Es spielt eine wichtige Rolle, wie man aufwächst und in welchem Umfeld. Unter diesem Aspekt verstehe ich die Wahl für Donald Trump.»

Sicher ist der Film ein Gewinn für alle, die vor ihrer Amerikareise einen sozialen, gesellschaftlichen und politischen Einblick wünschen.